Sein Lied ging um die Welt - Auf den Spuren des Tenors Joseph Schmidt
dim. 16 avr.
|Horb am Neckar
Am Sonntag, 16. April 2023, veranstaltet der Partnerschaftsverein Aspach-Chemillé e.V. eine Busreise nach Horb am Necker. Im dortigen Museum jüdischer Betsaal erinnert eine Ausstellung des Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg an den vor 80 Jahren verstorbenen jüdischen Tenor Joseph Schmidt
Zeit & Ort
16 avr. 2023, 08:00 – 19:00
Horb am Neckar, 72160 Horb am Neckar, Deutschland
Über die Veranstaltung
Am Sonntag, 16. April 2023, veranstaltet der Partnerschaftsverein Aspach-Chemillé e.V. eine Busreise nach Horb am Necker. Im dortigen Museum jüdischer Betsaal erinnert eine Ausstellung des Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg an den vor 80 Jahren verstorbenen jüdischen Tenor Joseph Schmidt. Nach einem Mittagessen besichtigen die Reiseteilnehmer die ehemalige Synagoge in Horb-Rexingen und den dortigen jüdischen Friedhof, einen der größten und ältesten in Baden-Württemberg. An Joseph Schmidt (1904-1942) erinnern sich noch viele ältere Menschen. Seine einzigartige Stimme ertönte aus heimischen Radios und von Schallplatten. Millionen von Fans in Europa und in den USA hörten ihr voller Begeisterung zu, füllten die großen Konzertsäle in Berlin, Wien und New York. Joseph Schmidt – ein Superstar seiner Zeit.
Geboren 1904 in der Nähe von Czernowitz im Westen der heutigen Ukraine, fiel der Junge früh durch seine grandiose Stimme auf. Nach seiner Ausbildung zum Kantor ging er Mitte der 1920er Jahre zum Studium nach Berlin. Dort wurde der junge Tenor, dessen einziges Handicap sein Kleinwuchs war, für den Rundfunk entdeckt. Joseph Schmidt live singen zu hören war ein beeindruckendes musikalisches als auch emotionales Erlebnis. Auch in Stuttgart stellte der Tenor 1932 sein Können unter Beweis. Schmidts Duett-Partnerin war die später als „schwäbische Nachtigall“ bekannt gewordene Sopranistin Gerda Hansi (1903-1990). Auf dem Programm standen Arien und Chansons aus beliebten Operetten. 1933 kam Schmidts Musikfilm „Ein Lied geht um die Welt“ in die deutschen Kinos, mit dem er zu weltweiter Popularität gelangte. Im gleichen Jahr kamen die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht. Der Jude Joseph Schmidt musste emigrieren und flüchtete über Österreich, Belgien und Frankreich in die Schweiz. Vor 80 Jahren, am 16. November 1942, starb Joseph Schmidt in der Nähe von Zürich in einem Internierungslager für Flüchtlinge aus Osteuropa. Sein zuweilen glanzvolles Leben, an dessen Ende Angst und Einsamkeit, aber auch der Funke einer kleinen Hoffnung standen, währte nur 38 Jahre. Durch die Ausstellung führt ihr Kurator Carsten Eichenberger.
Im Anschluss an ein Mittagessen besucht die Reisegruppe die ehemalige Synagoge in Horb-Rexingen. Ein Teil der Rexinger Juden konnte sich 1938 durch Auswanderung nach Palästina vor der Ermordung durch die Nationalsozialisten retten. Sie gründeten die Ortschaft Schwawe Zion, eine „schwäbische Siedlung am Mittelmeer“. In Rexingen besteht auch die Möglichkeit, den jüdischen Friedhof zu besichtigen.
Die gemeinsame Busreise beginnt um 8 Uhr an der Bushaltestelle Aspach-Klöpferbach. Weitere Zusteigemöglichkeiten bestehen in Rietenau, Allmersbach am Weinberg und Kleinaspach. Rückkehr nach Aspach gegen 19 Uhr. Im Reisepreis von 15 € sind die Busreise und Eintritte enthalten. Eine verbindliche Anmeldung bis 12.04.23 beim Partnerschaftsverein Aspach-Chemille e.V. ist erforderlich, Tel. 07148 922305 oder per E-Mail an: sonja.pauli@freenet.de
Fotonachweis: Joseph Schmidt-Archiv, Dürnten/CH